Methodenansätze

Methoden

Aus den kunsttherapeutischen Fachbereichen biete ich das Malen und Plastizieren an. Hinter diesen Oberbegriffen verbergen sich eine Vielzahl an Methodenansätzen, die mit verschiedenen Techniken ausgeführt werden.

Zum Bereich Malen gehören Techniken wie die Nass-in-Nass-Technik mit Aquarellfarben oder das Zeichnen mit Stift, Kohle oder Kreide. Auch setze ich das Formenzeichnen ein, zum Beispiel nach Elke Frieling®, was eine tiefgehende heilende Wirkung mit sich bringen kann.

Im plastischen Bereich biete ich die Arbeit mit Tonerde an. Dieser dankbare und ehrliche Werkstoff bietet ebenfalls vielfältige Möglichkeiten den therapeutischen Prozess in Gang zu bringen und zu begleiten. Auch zeigt das Arbeiten mit Tonerde in der Potentialentfaltung neue Wege der Veränderung auf und unterstützt die individuelle Weiterentwicklung. Der direkte und intensive Kontakt mit dem Material und das daraus Entstehende führen unausweichlich zum nächsten Schritt.

Malen mit flüssigen Farben

Methoden

Die Nass-in-Nass-Technik mit Aquarellfarben bietet die Möglichkeit seelische Empfindungen und deren Ausprägungen einen Ausdruck zu verleihen. Diese Technik eignet sich insbesondere für Menschen mit Demenz. Die Sinne werden auf eine feine, fließende Art angesprochen und stimuliert.

Das Malen mit Aquarellfarben erleichtert den Einstieg in die Welt der Farben und unterstützt eine entspannte Herangehensweise mit fließenden Gesten. Auf eine leichte und spielerische Weise entstehen Flächen und Farbkompositionen, beginnend mit den Grundfarben Gelb, Blau und Rot. So ist es möglich das eigene Erleben feinfühlig spürbar werden zu lassen und sich dessen bewusst zu werden. Eigene Fähigkeiten werden sichtbar und können das Selbstbewusstsein stärken.

Das Malen mit flüssigen Farben

  • spricht die Gefühlsebene an
  • regt Sinne an
  • spricht die Vitalität an
  • unterstützt die Aktivierung
  • verbessert die Eigenverantwortung
  • weitet den Blick
  • regt verbindende Prozesse an

Zeichnerisch können Wechselwirkungen zwischen Ausdrucksarten sichtbar werden. Linien, Flächen, Kompositionen entstehen und werden zu individuellen Gestaltungen, die etwas Bewusstes oder Unbewusstes ausdrücken können.

Für Menschen mit Demenz setze ich gerne Öl- und Pastellkreiden ein. Die festcremige Konsistenz der Stifte ermöglicht einen weichen Farbauftrag mit dem Stift selbst. Stifte oder Farbblöckchen können gut gehalten und sicher über den Malgrund geführt werden. Auch der Direktauftrag mit den Fingern, durch Auftragen von Pastellpuder bietet sinnliche Erfahrungen. Weitere Materialien wie Zeichenkohle oder Graphitstifte eignen sich, um verschiedene Qualitäten von Bewegungsdynamik erkennbar werden zu lassen.

Im Vordergrund steht die spielerische Herangehensweise, das Entdecken und Erforschen. Auf diese Weise zeigen sich im Bild Spuren, die Aufschluss für einen nächsten Schritt geben können. Motive entstehen, Erlebtes findet einen Platz, die Wahrnehmung wird sensibilisiert und die Konzentration wird auf unbewusste Weise gefördert. Die Atmung als Rhythmische Funktion und das Herz-Kreislaufsystem können unterstützt und gestärkt werden. Die Vitalität kann durch Bewegungsqualitäten wie „schleichend“, „langsam“, „hüpfend“, „zügig“, „schnell arbeitend“ usw. angeregt werden.

Das Zeichnen

  • fördert die Entschlusskraft
  • stärkt die Konzentration
  • unterstützen rhythmische Funktionen (Atmung, Herz-Kreislaufsystem)
  • regt Bewegungsdynamik an
  • lässt mutig werden
  • fördert das Bewusstsein
  • zeigt Erfolgserlebnisse

Therapieziele
Im Fachbereich Malen können Bereiche der seelisch-, geistigen Empfindungen gut angesprochen werden. Aus einer unbewussten Teilnahmslosigkeit kann mit Methoden aus dem Fachbereich Malen in eine bewusste Teilnahme geführt werden. Sicherheit, Beruhigung und Vertrauen können gestärkt werden. Ein Therapieziel steht immer in Bezug zum Stadium einer Erkrankung und richtet sich nach den Möglichkeiten der Patienten. Bedürfnisse werden bei der kunsttherapeutischen Intervention berücksichtigt. Das Therapieziel wird mit dem Patienten individuell abgestimmt.

Plastizieren mit Tonerde

Methoden

Beim plastischen Gestalten mit Tonerde wird besonders die physische Ebene, also das Körperliche, angesprochen. Das Bilden von plastischen Formen aus verschiedenen Flächen mit Tonerde, im direkten Kontakt mit den Händen, spricht vorwiegend körperbezogene Sinne an.

Das Tasten, Modellieren und Formen aktiviert den Organismus. Aufbauende Prozesse können mittels plastischer Gestaltung angeregt werden. Die Selbstwirksamkeit kann mit Tonerde erfahren werden. Therapeutisches Plastizieren kann dabei helfen die Raumorientierung zu stabilisieren und somit das körperliche Wohlbefinden unterstützen. Das Modellieren von freien Formen, Gefäßen oder gegenständliche Gestaltungen können sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken. Stoffwechselprozesse können in Gang gebracht werden.

Bei der Arbeit mit kreativen Mitteln aus den Bereichen Plastik und Bildhauerei wer-den Konzentrationsfähigkeit gefördert und Selbstvertrauen gestärkt. Sie schafft Ruhemomente und kann zur Entspannung beitragen. Therapieziele werden nach Verordnung des Arztes aufgrund akuter Beschwerden der Patienten unter Aspekten der anthroposophischen Menschenkunde herausgearbeitet. Individuelle Wünsche fließen in die Beziehungsarbeit unter Berücksichtigung der Wirksamkeit und des Zeitraumes der Behandlung ein.

Das therapeutische Gestalten in Form von Plastizieren

  • unterstützt eine aktive Körperbeziehung
  • unterstützt ein ausgewogenes Körperempfinden
  • zeigt die Fähigkeit der Formveränderung auf
  • aktiviert Vitalkräfte
  • unterstützt die Selbstregulation bei emotional
  • überbordenden Gefühlen
  • stärkt das „Selbst-Bewusst-Werden“
  • begleitet hin zu Mut und weg von Sorge
  • unterstützt aufbauende Prozesse
Therapieziele

Im Fachbereich Plastizieren können Bereiche der körperlichen Empfindungen gut angesprochen werden. Eine inaktive Haltung kann beim Modellieren mit Ton zu aktivem Gestalten anregen. Orientierung, Mut, Vertrauen können gestärkt werden. Ein Therapieziel steht immer in Bezug zum Stadium der Erkrankung und richtet sich nach den Möglichkeiten des Patienten. Bedürfnisse werden bei der kunsttherapeutischen Intervention berücksichtigt. Das Therapieziel wird mit dem Patienten individuell abgestimmt.

Kunst mit Naturbezug

Methoden

Das Einbeziehen von Pflanzen oder Elementen aus der Natur ist ein besonderes Anliegen meiner Arbeit. Die Natur bietet uns die Möglichkeit in bewusste Verbindung mit Mutter Erde zu treten. Viele Umgebungseinflüsse wie das Fernsehen, die Medien, industrielle Produkte, eine einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, das Leben in der Stadt uvm. vergrößern die Distanz zu unserer Ursprünglichkeit.

Auch Wandlungen wie Metamorphosen, Entwicklungen, Erwachsenwerden und Veränderungen gehören als normale Lebensprozesse zu unserem Dasein dazu. Diese Phänomene können in der kreativen Arbeit für uns von großem Nutzen sein und zu uns selbst führen. Schon C.G. Jung sagte, dass die Natur uns vom Alltagsschlamm der Zivilisation befreit. Aus eigenen Erfahrungen setze ich gerne die Möglichkeiten der Pflanzen ein. Dazu gehört beispielsweise das Malen mit Pflanzenfarben, wobei die Farben vorher selbst hergestellt werden.

Formenzeichnen

Methoden

Formenzeichnen bedeutet das großformatige eher schwingende Zeichnen auf Papier oder an der Wandtafel und kann positiv auf seelische und körperliche Defizite wirken. Es wird im Sitzen oder Stehen gezeichnet und bezieht sich auf die Richtung der Ausdehnung und des Zusammenziehens, was bei der Atmung stetig passiert. Rhythmische Prozesse können langfristig in Balance münden. In meiner Kunsttherapeutischen Praxis arbeite ich mit Therapeutischem Formenzeichnen nach Elke Frieling® (Vgl. Frieling E (2008) Therapiewege im Formenzeichnen, VAS –Verlag).

Biografiearbeit

Methoden

Besonders bei Menschen mit einer Demenzerkrankung kann die Kunsttherapie an biografischen Lebensereignissen des Betroffenen anknüpfen. Je nachdem wo die Interessen liegen oder welchem Beruf nachgegangen wird oder wurde kann mit verschiedenen Methoden die Erinnerung aufgegriffen werden. Unbewusstes kann auf diese Weise in der Gestaltung, sei es malerisch oder plastisch, zum Vorschein kommen und Ausdruck finden, was mit Worten und logischer Vorstellung oft nicht möglich ist.

Natürlich Kunst

Mithilfe von Pflanzen ist es möglich den wertschätzenden Kontakt wieder zu erlangen. Die Natur zeigt uns Polaritäten des Lebens auf und die Dinge die dazwischen liegen. Leben und auch Vergänglichkeit, Einatmen und Ausatmen, Helligkeit und Dunkelheit, Ebbe und Flut, Licht und Schatten und Vieles mehr.

Methoden
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Einzelarbeit

Methoden

Als Kunsttherapeutin begleite ich Klienten ein Stück auf ihrem Entwicklungsweg. Hierbei achte ich darauf, welche Veränderung gerade stattfindet. Es entsteht eine therapeutische Beziehung im geschützten Rahmen, wobei die Belange des Klienten im Vordergrund stehen. Mit den vielfältigen Methoden der Kunsttherapie wird die Aktivierung der Selbstheilungspotentiale angestrebt. Die Einzelarbeit findet in meinem Praxisatelier im Therapeutikum Krefeld und an der Rudolf-Steiner-Schule in Mönchengladbach und in besonderen Fällen per Online-Video-Austausch statt.

Vor der ersten praktischen Tätigkeit wird ein Aufnahmegespräch geführt. Danach beginnt der kreative Therapieweg. Eine Therapieeinheit beträgt 45 Minuten. Empfehlenswert ist ein Therapiezyklus von 10-12 Einheiten. Es kommt natürlich immer auf die Ausgangssituation an.

Für wen ist Einzeltherapie geeignet? Sie eignet sich gut als Ergänzungsanwendung zur ärztlichen Versorgung. In Einzelsitzungen werden belastende Lebensumstände vertraulich behandelt. Der bildnerische oder plastische Ausdruck ist keinen Bewertungen ausgesetzt. Wirkt eine gruppentherapeutische Arbeit überfordernd, ist zunächst die einzeltherapeutische Sitzung vorzuziehen.

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Gruppenarbeit

Methoden

Die kreative Tätigkeit innerhalb einer therapeutischen Gruppe hat die besondere Qualität des sozialen Miteinanders und erweitert die Sozialkompetenz. Es können Zugehörigkeitsgefühle entstehen und Problembewältigungen erreichbarer werden, da andere Teilnehmende möglicherweise neue Herangehensweisen eröffnen. Lösungswege zeigen sich schneller auf. Durch Perspektivwechsel kann eine schwierige Aufgabe anders betrachtet und behandelt werden. Sich innerhalb der Gruppe zu öffnen und anzuvertrauen schafft Selbstbewusstsein und lässt mutiger werden.

Bewältigungsstrategien einzelner Gruppenmitglieder helfen oft auch den Anderen. Das kollektive künstlerische Gestalten sorgt für Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn. Teilnehmen können zwischen 3 - 10 Personen. Nach der Kreativzeit werden entstandene Werke mit kunsttherapeutischer Begleitung gemeinsam mit der Gruppe reflektiert.

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Soziale Nähe in der Gruppe

Für wen ist Kunsttherapie in der Gruppe gedacht? Ein gruppentherapeutisches Angebot hilft bei Einsamkeit indem es soziale Zugehörigkeit schaffen kann. Soziale Interaktion und Sozialkompetenz können angeregt werden. Das entstehende Gemeinschaftsgefühl kann eine Lebensstütze für uns als soziale Wesen bilden.

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